Die Osteopathie ist eine Heilkunde, bei der der Therapeut, die Therapeutin den Menschen mit seinen Händen untersucht und behandelt.
Ausgehend von der Annahme, dass der Körper selbst in der Lage ist sich zu regulieren (zu heilen), vorausgesetzt alle Strukturen sind gut beweglich und somit auch gut versorgt, untersucht der Therapeut, die Therapeutin das Gewebe des ganzen Körpers um etwaige Bewegungseinschränkungen aufzuspüren und dann zu behandeln.
Dabei handelt er auf den Patienten bezogen, d.h. er betrachtet ihn als Einheit von Körper, Geist und Seele, geprägt durch sein individuelles Umfeld.
Das Prinzip der Osteopathie bezieht sich so zum einen auf die Beweglichkeit des Körpers in seiner Gesamtheit, zum anderen auf die Eigenbewegungen der Gewebe, der einzelnen Körperteile und Organsysteme sowie deren Zusammenspiel. Jedes Körperteil, jedes Organ benötigt zum optimalen funktionieren Bewegungsfreiheit. Ist die Beweglichkeit eingeschränkt, entstehen aus Sicht der Osteopathie zunächst Gewebespannungen und darauf folgend Funktionsstörungen. Die Summe dieser Fehlfunktionen kann der Organismus aus Sicht der Osteopathie nicht mehr kompensieren – es entstehen Beschwerden. Beim forschen nach den Ursachen der Beschwerden im menschlichen Körper stehen eine Strukturstörung und die daraus resultierende Fehlfunktion im Vordergrund. Diese sogenannte somatische Dysfunktion gilt es aufzuspüren und zu beheben. Osteopathie behandelt vorbeugend und ist bei vielen Krankheiten sinnvoll, da diese oft Ausdruck eines gestörten Zusammenspiels der verschiedenen Systeme des Körpers und der Organe sind. Teilweise benötigt der Osteopath Befunde aus der klinischen Diagnostik wie Röntgenbilder und Laborwerte.
GOT - Ganzheitliche Osteopathische Therapie
Das Arbeiten mit ganzheitlichen osteopathischen Techniken (G.O.T.) hat innerhalb der Osteopathie einen festen Stellenwert. Die Idee und Philosophie dieser Techniken finden ihren Ursprung bei Dr. John Martin Littlejohn und einem seiner Schüler, Dr. John Wernham.
Dieses Behandlungskonzept kann zur Untersuchung und Behandlung des gesamten Körpers angewandt werden, denn direkte dreidimensionale Techniken werden nach einem festgelegten Schema durchgeführt, wobei der Therapeut die Schwerpunkte selbst bestimmen kann. Durch dieses schrittweise Vorgehen werden auch die Bereiche behandelt, in dem sich Dysfunktionen oder Läsionen befinden.
Dieses integrative therapeutische Vorgehen zur Normalisierung von Spannungen im Körper lässt sich leicht in die tägliche Praxis integrieren. Der intensive Dialog mit dem Gewebe verbindet Struktur und Funktion auf eine sehr nützliche Art und Weise. G.O.T. können unterstützend zu anderen Techniken oder als Einzelmethode in einer Behandlung eingesetzt werden.
Craniosacrale Therapie
Craniosacrale Therapie ist ein Teil der osteopatischen Techniken
Ob Rückenbeschwerden, Hormonstörungen, Migräne, Schlafprobleme oder Tinnitus – die Craniosacral Therapie kommt mittlerweile bei den unterschiedlichsten Beschwerden zum Einsatz. Ähnlich wie die Akkupunktur, gilt sie als ein alternatives Heilverfahren zur klassischen Schulmedizin. Auf der Basis der Osteopathie, setzt der Therapeut unterschiedliche manuelle Techniken ein, die einen Selbstheilungsprozess im Körper aktivieren sollen.
Die Craniosacral Therapie findet bei unterschiedlichen Beschwerden und Belastungen Anwendung und kann Neugeborenen bis älteren Menschen den Alltag erleichtern.
Zu den geläufigsten Krankheiten und Störungen, die bei der Craniosacral Therapie behandelt werden, zählen: Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Tinnitus, chronische Leiden, Mittelohrentzündungen, Rückenschmerzen, Halswirbelsäulendistorsion (Schleudertrauma), Gelenkbeschwerden, craniomandibuläre Dysfunktionen (Kieferbeschwerden), Nasennebenhöhlenproblematiken, Hormonstörungen, Schwangerschaftsbeschwerden, Schreikinder, Schlafprobleme, Unruhe, Stress, Depression, Konzentrationsstörungen (AD(H)S) oder Burn-Out.
Sie wird sogar nach Schädeltraumata oder nach zahnchirurgischen Eingriffen (wie zum Beispiel das Einsetzen einer Spange) als Therapie angeboten.
Ausserdem kann die Craniosacral Therapie schwangere Frauen bei der Geburtsvorbereitung und nach der Geburt unterstützen.
Viszerale Therapie
Die Viszerale Therapie ist ein Teil der osteopatischen Techniken
Die Viszerale Therapie ist das Zusammenführen vom Bewegungsapparat mit dem Organsystem. Unsere Organe sind am Bewegungsapparat befestigt und bekommen so ihren Halt und ihren Platz im Körper. Sie haben daher eine starke Verbindung zur Wirbelsäule, Becken, Rippen, Schultergürtel,Knochen, Muskeln und Faszien.
Aus vielen Gründen kann es zu Dysfunktionen der Organe kommen: Infektionen, Operationen, Fehlernährung, schlechte Haltung, Skoliosen oder emotionale Belastungen. Die Konsequenz daraus ist, dass die belasteten Organe Spannungen aufbauen und in der Folge auf den Bewegungsapparat übertragen. Beispielsweise kann Verstopfung oder Blasenentzündung zu Beschwerden am Hüftgelenk oder an der Lendenwirbelsäule führen (Schmerzen, Bandscheibenprobleme, Gleitwirbel usw.).